Wir über uns

Wir im Nibelungenviertel Hürth begreifen uns als eigenständiges Kernviertel in Hürth-Hermülheim mit vielfacher Ausstrahlung in den Siedlungsraum Efferen/Hermülheim hinein.

 

Unser Ziel ist die Pflege und Förderung des Nibelungenviertels als stadtnahen Lebensraum mit dem Hauptaugenmerk auf dem Umweltschutz.

 

Entstanden ist unsere Bürgerinitiative im Sommer 2010. Damals stand zur Diskussion, unsere Kinderspielplätze in Bauland umzuwidmen. Die Begründung damals: Die Altersstruktur in diesem Viertel ist so, dass kein Bedarf mehr an Spielplätzen bestehe!

In Gesprächen mit Vertretern der ortsansässigen Parteien wurde uns, (den Familien Herder-Hanner und Maurer) sehr schnell klar, dass es viele Vorurteile und Halbwissen über unser Viertel und seine Bewohner gibt.

 

Den Stein so richtig ins Rollen brachte dann ein Investor durch den Abriss des Bungalows von Frau Gabler in der Rheingoldstraße 21 (samt der Fällung von nach Baumschutzsatzung vier geschützten Bäumen) und dem anschließenden Neubau mit acht Wohneinheiten, der keinen Raum mehr ließ für Gartengrün.

 

 

                                                                         

 

 

Nach §34 Baugesetzbuch hätte dieser wuchtige Betonklotz an der Stelle nicht errichtet werden dürfen. Da halfen auch einzelne Protestschreiben der Anwohner an den damaligen Bürgermeister Boecker (SPD) nichts. Sie handelten sich lediglich frustrierende Antwortschreiben ein („Die weitläufige Bebauung des Nibelungenviertels ist nicht mehr zeitgerecht“.)

„Was wollen Sie denn jetzt machen“, erwiderte der damalige Baudezernent, Herr Franzen, auf Nachfrage: “Abreißen? Geht nicht. Da hätten Sie fristgerecht klagen müssen.“

Was ist fristgerecht? Fragen über Fragen. Keine Antworten.

 

Uns wurde schnell klar, dass wir uns selber kundig machen mussten, selber aktiv werden, wenn wir nicht nur von anderen verwaltet und gestaltet werden wollten. Durch mannigfache Gespräche gelang es uns, ein breit gestreutes Interesse an unserem Anliegen bei den Bewohnern des Nibelungenviertels zu entfachen.

 

Bald hatte sich ein Expertenteam gefunden, das als „Steuergruppe“ fortan unsere Anliegen forcierte. Allen voran ist hier sicherlich ein Nachbar in seiner Eigenschaft als Verwaltungsrechtler zu nennen, aber auch andere Anwohner trugen durch ihre Sachkompetenz zum gemeinsamen Ziel bei.

 

Der Fachkenntnis und dem Engagement unseres heutigen Bürgermeisters Dirk Breuer (CDU) ist es zu verdanken, dass der Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Hürth im März 2011 eine „Veränderungssperre“ für das Nibelungenviertel erließ. Das will heißen, alle größeren Bauvorhaben (keine Terrassen o.ä.!) mussten dem Planungsausschuss der Stadt Hürth fortan zur Genehmigung vorgelegt werden. Dies sollte - bis zum Abschluss der laufenden Vermessungsarbeiten und der Erarbeitung eines modernen Bebauungsplans „007a Nibelungenviertel“- verhindern, dass es weitere Betonwucherungen wie in der Rheingoldstr. 21 und der Siegfriedstr. 2 mit gleichzeitigem Verlust an wertvollen Baumbestand geben wird. Das Grundproblem im alten Teil des Nibelungenviertels war nämlich, dass der Bebauungsplan von 1957 so gut wie keine Festlegungen enthält und potentiellen Investoren einen viel zu weiten Spielraum ließ. Im Grunde genommen war lediglich die Geschosshöhe und der Verlauf an der Straßenfront geregelt. So hätten z. B. große Teile der Grundstücke überbaut werden können. Sogenannte Immobilien- entwicklungsgesellschaften/Investoren standen schon in den Startlöchern, um aus den Grundstücken die maximale Rendite herauszuholen ohne Rücksicht auf den Charakter des Viertels.

 

In der Sitzung vom 23.06.2015 hat der Stadtrat der Stadt Hürth nun einstimmig den neuen Bebauungsplan 007a Nibelungenviertel beschlossen. Seine detaillierten Festlegungen erlauben genau definierte Weiterentwicklungen an einzelnen Häusern ohne den Charakter des Viertels zu zerstören.

 

Den neuen und en alten Bebauungsplan finden Sie im Downloadbereich unserer Homepage.

 

Mittlerweile sind eine Reihe von Häusern an junge Familien verkauft, die sie umfangreich sanieren und erhalten statt sie abzureißen.

Auch das ist Stadtentwicklung - aber im Sinne der Nachbarschaft und des Umweltschutzes. Unsere teilweise fünfzigjährigen Baumriesen geben nicht nur der bedrohten Fauna ein zu Hause, sondern dienen auch als „grüne Lunge Hermülheims“.

 

Beflügelt durch unsere Erfolge und die vielen netten Kontakte, die sich über unsere Unterschriftenaktion gebildet haben, setzen wir uns nun zum Ziel, nicht nur den äußeren Charakter des Nibelungenviertels zu erhalten, sondern auch den inneren Zusammenhalt die Identität der Menschen, die hier wohnen, zu fördern. Dies beinhaltet zum Einen das Bewusstsein, in einem Traditionsviertel der Stadt zu wohnen, zum Anderen aber auch ganz praktische Nachbarschaftshilfe.

 

In einem Viertel, in dem soziale Vernetzung funktioniert, der Nachbar ein Mensch und nicht nur eine Person ist, haben es nicht nur Technokraten schwerer, sondern auch „böse Buben“.

 

Ermutigt durch unsere bisherigen Erfolge haben wir weitere politische Aktionsfelder identifiziert:

 

  • Verkehrsberuhigung im Nibelungenviertel
  • Lösungsansätze für die Parkraumnot im Viertel
  • Fragen der Bebauungsplanung
  • Förderung des Zusammenhalts der Anwohnerschaft
  • Maßnahmen zum Schutz des Klimas und zum Objektschutz der Häuser

 

 

Im Laufe des Jahres 2019 haben wir uns innerhalb der Bürgerinitiative in drei Gruppen organisiert, die sich mit den Schwerpunkten Nachbarschaft, Außenvertretung, Bau und Verkehr sowie Umwelt beschäftigen. Wenn Sie mitmachen wollen, wenden Sie sich bitte an einen der Ansprechpartner: für Bau, Verkehr und Aussenvertretung Peter Maurer/Folker Stemshorn, für Nachbarschaft Andre Eich, für Umwelt und Klimaschutz  Robert Fricke. 
 

 

Weitere Ideen und Anregungen sind sehr erwünscht!